Oszillationsversuche - Homepage WEE-Solve GmbH

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Oszillationsversuche


Bei Oszillationsversuchen bewegt sich der Messkörper nicht permanent in eine Richtung, sondern oszillierend um die Rotationsachse. Man erhält hierbei nicht nur Messwerte, die das viskose Fließverhalten kennzeichnen, sondern zusätzlich auch Messwerte für die Steifigkeit (Elastizität) der Probe.
Trotz dieser zusätzlichen Informationen werden Oszillationsversuche im Vergleich zu Rotationsversuchen in der industriellen Praxis wesentlich seltener eingesetzt.

Dies hat mehrere Gründe:  

  • Bei Oszillationsversuchen verwendet man neue Messgrößen, für die keine Erfahrungswerte vorhanden sind.  

  • Für sinnvolle Oszillationsmessungen ist in der Regel ein luftgelagertes Rheometer notwendig, das nicht immer verfügbar ist.  

  • Wissenschaftliche Beschreibungen in vielen Rheologie-Lehrbüchern schrecken häufig ab, da sie für wissenschaftliche Zwecke geschrieben wurden. Der Praktiker im Industrielabor ist an der Theorie weniger interessiert: Er arbeitet fast ausschließlich vergleichend und möchte zwischen "guten" und "schlechten" Proben unterscheiden können. Diese Unterscheidung muss vor allem zuverlässig funktionieren. Der Anspruch an die Reproduzierbarkeit der Messwerte ist also sehr hoch.   

  • Bei manchen Proben, v.a. bei Suspensionen mit relativ großen Partikeln oder schlechter Homogenität, ist die Reproduzierbarkeit von Oszillationsmessungen meist schlechter als die von Rotationsmessungen.  

  • Oszillationsmessungen beschreiben meist nur den Ruhezustand bei sehr geringen Deformationen, also ohne Beeinträchtigung der Ruhestruktur.  



Trotzdem empfehlen wir, Oszillationsmessungen auch für das Industrielabor zu prüfen. In vielen Fällen liefern sie zusätzliche Informationen, die man mit Rotationsversuchen nicht erhält. Es gibt inzwischen auch praxisbezogene Rheologie-Handbücher, die die Oszillations-Messtechnik und andere moderne rheologische Messmethoden für den Praktiker sehr gut ohne übermäßige Theorie erklären. Zu empfehlen ist z.B. das Buch von T. Mezger, "Das Rheologie Handbuch", Vincentz-Verlag Hannover, 2. Aufl. 2006.


Rheologie
 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü